Vom WörterWunder zum WunderKind

Kommunizieren ohne Worte

Babys kommunizieren von Geburt an mit ihrer Umwelt.

Sie geben Laute von sich und verständigen sich über ihre Mimik und Körpersprache. Bekommen sie entsprechende Reaktionen auf ihre Kommunikationsversuche, baut das Kind eine Beziehung und eine Bindung zum Gegenüber auf. Es versucht mehr und mehr in Interaktion mit der Bezugsperson zu treten. Blickkontakt und altersentsprechende verbale und nonverbale Kommunikation erlauben dem Kind seine Muttersprache „aufzusaugen“.

Vom Laute lallen und eigenen Lautwiederholungen zu ersten Erfolgserlebnissen, wenn meist die erste Bezugsperson in Tränen ausbricht und ruft „Jaaaa! Ich bin die Mama! Mama, Mama!“. Dann das kreieren eigener Lautabfolgen und dem Beobachten, ob sich dieses Erfolgserlebnis noch einmal mit anderen Kombinationen einstellen lässt, bis hin zu Wiederholungsversuchen der Lautketten, die die Bezugspersonen von sich geben. So lernen Kinder über Interaktion und Benennungen nach und nach ihre Muttersprache.

Meilensteine des Spracherwerbs

  • Laute (ab Geburt)
  • Lallen (~ 3 Monate)
  • Lautketten – Kombination Vokale und Konsonanten (~6 Monate)
  • Bedeutungserkennung – Verknüpfung Laut und Bedeutung/Reaktion (~10 Monate)
  • Erste eigene Wörter (~12 Monate)
  • Wortexplosion (12-24 Monate)
  • Grammatik, sprachliche Regeln (3-6 Jahre)
  • Schriftspracherwerb (ab 4 Jahren)

Einfach vollblubbern!

Für einen erfolgreichen Spracherwerb und einen großen Wortschatz ist es daher unerlässlich von Geburt an mit dem Kind zu sprechen: so viel es geht, bei allen Aktivitäten!

Sprache wird, wie auch später beim Fremdspracherwerb, durch viele Wiederholungen erlernt. Je mehr wiederholt wird, desto besser prägt es sich ein. Lieder und Reime erleichtern es dem Kind, sich Wörter und Phrasen zu merken, da (Wort-) Melodien und Rhythmen aufgrund der auditorischen Aufmerksamkeit einprägsamer sind. Sprechen, singen und Bücher betrachten sind das GEHEIMREZEPT.

Der Hauptteil des kindlichen Mutterspracherwerbs erfolgt in den ersten sechs Lebensjahren – Wortschatz, grammatikalische Regeln und Dialekte verfestigen sich.

Methoden für den Alltag

  • Handlungen sprechend begleiten, IMMER
  • Korrigierendes Feedback mit positiver Verstärkung
  • Dialoge zu individuellen Interessen
  • Stellen von (offenen) Fragen
  • Zuhören und WARTEN!

Wer spricht, gewinnt!

Das Fazit: Wortschatz und Sprechfreude kommt durch Wortduschen. Je mehr ein Kind hört, desto mehr kann es aufschnappen. Wortschatz (und Intelligenz) hängt von der Qualität der Interaktion mit Bezugspersonen ab!

Mit einem großen Wortschatz kann ein Kind Ideen entwickeln. Ideen helfen, sich in der Welt besser zurechtzufinden, sich zu positionieren und sie sogar zu verändern – das bedeutet Handlungsfähigkeit und Selbstwirksamkeit.

Lust auf Sprache machen Musik, Kunst, fantasievolles Spiel, sinnliche Aktivitäten, Rhythmus und Reihungen.

Foto: Wörter.Wunder.Welten
(2023)